Montag, 1. Mai 2017

Theater, Theater...

Die Berufliche Oberschule bekommt neue Lehrpläne.
Sollte in diesem Zuge im Fach Deutsch der Literaturunterricht aufgegeben werden?

Erstellen Sie bitte eine dialektische Erörerung (1-1-1) zu dieser Fargestellung.


Mittwoch, 26. April 2017

Donnerstag, 30. März 2017

Mittwoch, 29. März 2017

Dienstag, 28. März 2017

Montag, 27. März 2017

Sonntag, 26. März 2017

Trash-TV




Das Frauenbild, das im "Bachelor" zur Schau gestellt wird, ist die unausweichliche Antwort auf die Bedrohung durch eine multioptionale Welt.


Die Teilnehmerinnen beim "Bachelor" sind "Aufmerksamkeits-Prostituierte".


Die scheinbare Durchschaubarkeit des Fernsehformates sorgt für hohe Einschaltquoten.

Dienstag, 21. März 2017

Scherbenpark Löung

Lösungsvorschlag

1       Inhalt und Textvorstellung

In der vorliegenden Passage aus dem 2008 erschienen Roman „Scherbenpark“ von Alina Bronsky reflektiert die siebzehnjährige Ich-Erzählerin Sascha Naiman (S.N.), eine russische Spätaussiedlerin, die jetzt in einer Problemsiedlung in einer Stadt in Hessen wohnt, über ihr Leben. Ausgangspunkt ihrer Gedanken ist die Ermordung ihrer Mutter durch ihren Stiefvater.
 Nach der Ankunft in Deutschland gelingt es der Familie, dass die Ich-Erzählerin, an einem elitären katholischen Privatgymnasium aufgenommen wird. Hier fühlt sie sich als Außenseiterin.
Ihre Freundin Anna lebt mit ihr im selben Jochhaus. Obwohl sie sich offensichtlich gut verstehen, fühlt sich Sascha auch ihr gegenüber fremd, da sie ihr überlegen ist.
Nach der Ermordung ihrer Mutter durch ihren Stiefvater Vadim kümmert sich Sascha liebevoll um ihren Halbbruder Anton, den sie bei der Aufarbeitung des Traumas unterstützt und vor der Umwelt schützt.


2       Charakterisieren Sie Sascha Naimann.

Sascha, eigentlich Alexandra Naimann, ist eine 17jährige (vgl. Z. 13) Spätaussiedlerin aus Russland, die wohl erst vor wenigen Jahren mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater Vadim, ihrem jetzt neunjährigen Halbbruder Anton und möglicherweise noch mehr Geschwistern (sie bezeichnet sich als die „älteste Tochter“ ihrer Mutter, Z. 5) aus Moskau nach Deutschland umgesiedelt ist. Ihre Mutter war in Russland Kunsthistorikerin und eine bekannte oppositionelle Schauspielerin (vgl. Z. 86ff.; Z. 163)

Vor noch nicht allzu langer Zeit  hat Vadim, der vermutlich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Wohnung der Familie lebte ( „Warum hast du ihn an diesem verdammten Abend in die Wohnung gelassen?“,  Z. 175), Saschas Mutter ermordet und sitzt nun für lange Zeit im Gefängnis.

Zum Zeitpunkt der Erzählgegenwart lebt sie mit Anton in einer Stadt in Hessen (vgl. Z. 37, möglicherweise Wiesbaden oder Offenbach, aber nicht Frankfurt; vgl. Z. 120f.) in einem Wohnblock, der offenbar als sozialer Brennpunkt gilt (vgl. Z. 89f.). Die Beschreibung des vom Sperrmüll stammenden Mobiliars (vgl. Z. 104ff.) deutet darauf hin, dass die Familie auch vor dem Tod der Mutter nicht viel Geld zur Verfügung hatte.

Sascha ist offenbar ein sehr intelligentes Mädchen:
-        Sie hat schnell sehr gut Deutsch gelernt („Wie ich es in so kurzer Zeit geschafft habe, meinen Moskauer Akzent gegen das Hochdeutsch einzutauschen [...]“, Z. 35f.)
-        Sie arbeitet weiter daran, ihr Hochdeutsch zu verbessern ([...] in dem ich nun erbittert die hessischen Zischlaute bekämpfe, die ich zu Beginn meines Aufenthalts von den Türken aus dem Nachbarblock übernommen habe.“, Z. 36f.)
-        Sie ist sehr gut in der Schule („Wenn ich mal eine Zwei bekomme, kommt der Lehrer zu mir und entschuldigt sich.“, Z. 43f.)
-        Ihre Mutter erkennt Saschas überlegenen Intellekt an („Meine Mutter hatte darüber gelacht und gesagt, dass ich ihr unheimlich bin. Ich war ihr schon immer unheimlich, weil ich logischer dachte als sie.“, Z. 45f.)
-        Ihre Intelligenz führen Sascha und ihre Mutter auf ihren mehrfach promovierten Vater zurück (vgl. Z. 49ff.)
-        Sie hat ein Stipendium für ein privates katholisches Gymnasium bekommen, das offenbar recht elitär ist (vgl. Z. 54ff., Z. 62ff.)
-        Sie möchte ein Buch über ihre Mutter schreiben (

Das macht sie recht selbstbewusst, ja womöglich arrogant:
-        Sie fühlt sich ihrer Mutter intellektuell überlegen (vgl. Z. 5, Z. 45 u. Z. 176ff.).
-        Sie fühlt sich Anna überlegen: „Ich habe vielleicht ein paar Millionen Synapsen mehr als Anna, bestimmt sogar.“ (z. 42f.)
-        Sie lässt Anna verächtlich ihr überlegenes Wissen spüren („,Weißt du denn, was Solitär eigentlich heißt, du dumme Kuh,‘ frage ich. ,Das ist ein besonders edler Diamant, der einzeln in der Krone sitzt. Du wirst nie wieder in einem Solitär wohnen, wenn du hier ausziehst.‘“, Z. 20ff.)

Sie fühlt sich mit ihrem sozialen und materiellen Hintergrund unter ihren Mitschülerinnen als Außenseiterin:
-        Bei ihrem Eintritt in die Schule fühlt sie sich fremd: „Meine Mitschüler haben mich am ersten Tag angestarrt, als wäre ich gerade aus einem Ufo geklettert. Da die meisten von ihnen noch nie richtige Ausländer aus der Nähe gesehen hatten, waren sie alle nett zu mir.“ (Z. 67ff.)
-        Sie vergleicht den Wohlstand ihrer Klassenkameradin Melanie mit ihren eigenen Wohnverhältnissen (Z. 75ff. u. 103ff.)
-        Sie wird zwar von Klassenkameradinnen (oder deren Müttern) eingeladen, findet aber trotzdem keinen engeren Kontakt zu diesen Mitschülerinnen („Dort schaltete Melanie ihre Stereoanlage ein. Ich entdeckte daneben einen Stapel alter „Bravos“ und begann zu lesen. Melanie drehte sich unterdessen auf ihrem Bürostuhl und telefonierte mit einer Freundin.  Dafür, dass wir uns nichts zu sagen hatten, fand ich die Zeit gut verbracht.“, Z. 96ff.)
-        Sie fühlt sich außer Stande, ihrerseits die Mitschülerinnen zu sich nach Hause einzuladen, kann sich „eine Umkehrung der Situation beim besten Willen nicht vorstellen“, Z. 73f.)

Sie neigt zu einer gänzlich unromantischen, nüchternen und rationalen, ja desillusionierten Sichtweise auf das Leben und die Umwelt:
-        Sie findet die Pferdebettwäsche ihrer wohlhabenderen Klassenkameradin nicht romantisch:  „Ich fragte mich, wie man auf und unter diesen Pferden einschlafen kann, ohne Augenflimmern zu bekommen.“ (Z. 80f.)
-        Sie empfindet die Träume anderer vom Glück als „kläglich“ (Z. 9) und begegnet ihnen mit verächtlicher Ironie (vgl. Z. 21f.)
-        Sie sieht sich als „die einzige in unserem Viertel, die noch vernünftige Träume hat“ (Z. 1f.)
-        Diese Träume sind gänzlich unromantisch: Sie will ein Buch über ihre Mutter schreiben und deren Mörder töten (Z. 2f.)
-        Sie beschreibt ihre Mutter als „zwar auch nicht dumm, aber viel zu gefühlvoll“ (Z. 46f.)

Dies wird noch verstärkt durch ihre Reaktionen auf die Ermordung ihrer Mutter:
-        Sie hasst Vadim, den Mörder ihrer Mutter (Z. 144).
-        Es hilft ihr bei der Verarbeitung des Traumas, Pläne zu Vadims Ermordung zu schmieden: „Seit ich weiß, dass ich Vadim umbringen werde, geht es mir viel besser“(Z. 126f.; das Gespräch mit ihrem Bruder über die Pläne selbst Z. 130-142)
-        Sie weitet ihren Hass auf Vadim generell auf das andere Geschlecht aus: „Ich hasse Männer.“ (Z. 115)
-        Sie macht ihrer toten Mutter in Gedanken bittere Vorwürfe, dass sie Vadim geheiratet und in die Wohnung gelassen hat (vgl. Z. 174ff.)
Das traumatische Morderlebnis selbst hat sie teilweise verdrängt: „Ich bin auch froh, dass ich mich an nichts erinnern kann, obwohl ich dabei war.“ (151ff.) [oder alternativ: sie täuscht die Amnesie nur vor, um ihren Bruder zu schonen; vgl. auch Z. 168f.)

Diesem Hass steht die Liebe zu ihrem Bruder Anton und – trotz aller Kritik – zu ihrer ermordeten Mutter gegenüber:
-        Sie fühlt sich ihm im Hass auf Vadim verbunden: „Ich war erleichtert, dass Anton die Idee gut findet. Schließlich ist Vadim sein Vater. Aber der Kleine hasst ihn genauso wie ich. Wenn nicht noch mehr.“ (Z. 142ff.)
-        Sie verteidigt den traumatisierten Bruder mit Gewalt gegen die gefühllosen Scherze anderer Kinder (vgl. Z. 157f.)
-        Sie nimmt ihn nachts in ihr Bett auf, obwohl er ihr auf die Beine pinkelt (vgl. Z. 159ff.)
-        Sie akzeptiert nur den Namen „Sascha“, mit dem ihre Mutter sie gerufen hat (vgl. Z. 30f.)

-        Sie will ihrer Mutter, deren Wesen sie schätzt,  in ihrem Buch Gerechtigkeit widerfahren lassen (vgl. Z. 179ff.).

Dienstag, 14. März 2017

Innerer Monolog und so

Bei wikipedia:

Der innere Monolog ist eine Form des Erzählens und wird oft zur Vermittlung von Gedankenvorgängen gebraucht. Er besteht aus direkter Rede, die aber entweder nicht ausgesprochen oder von Außenstehenden nicht bemerkt wird. (Beispiel: „Ich weiß nicht, ob ich ihn ansprechen soll. – Hallo, Sie!“ Hier kann der erste Satz ein innerer Monolog sein.) Im Unterschied zur Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms spricht sich eine literarische Figur im inneren Monolog direkt an, fragt sich, macht sich Vorwürfe usw. Er besteht also eher aus einem aktiven Mitteilen als aus einem passiven Erleben. (Beispiel: „Kalt. Schmerz. Immer weiter. – Warum sieht man nichts?“ Hier kann der letzte Satz innerer Monolog sein, die anfänglichen Fragmente sind eher „Bewusstseinsstrom“.) Häufige Gedankenstriche sind ein textliches Merkmal.


"Wie lang' wird denn das noch dauern? Ich muß auf die Uhr schauen... schickt sich wahrscheinlich nicht in einem so ernsten Konzert. Aber wer sieht's denn? Wenn's einer sieht, so paßt er gerade so wenig auf, wie ich, und vor dem brauch' ich mich nicht zu genieren... Erst viertel auf zehn?... Mir kommt vor, ich sitz' schon drei Stunden in dem Konzert. Ich bin's halt nicht gewohnt... Was ist es denn eigentlich? Ich muß das Programm anschauen... Ja, richtig: Oratorium! Ich hab' gemeint: Messe. Solche Sachen gehören doch nur in die Kirche! Die Kirche hat auch das Gute, daß man jeden Augenblick fortgehen kann. –"
Arthur Schnitzler, Lieutnant Gust





Bewusstseinsstrom (englisch stream of consciousness, oft fälschlich mit dem inneren Monolog gleichgesetzt) bezeichnet in der Literaturwissenschaft eine Erzähltechnik, die scheinbar in ungeordneter Folge Bewusstseinsinhalte einer oder mehrerer Figuren wiedergibt. Sie wurde von Leo Tolstoi für seinen Roman Anna Karenina erfunden. Bekannte Beispiele sind Ulysses von James Joyce und Virginia Woolfs Die Wellen.



es geht doch nichts über so einen Kuß lang und heiß geht einem runter bis in die Seele ja lähmt einen fast und dann kann ich diese ganze Beichterei auf den Tod nicht ausstehen wie ich immer zu Pater Corrigan gegangen bin er hat mich angefaßt Pater na wenn schon was ist denn dabei und er gleich wo und ich wie ein richtiges Doofchen als Antwort am Kanalufer aber ich meine doch wo an deinem Körper mein Kind am Bein hinten oben ja ziemlich hoch oben wars dort wo du sitzt etwa ja o mein Gott konnte er nicht einfach Hintern sagen.
James Joyce: Ulysses (letztes Kapitel)

Ulysses (englisch für Odysseus, von lat. Ulyssēs oder Ulixes) gilt als der bedeutendste Roman des irischen Schriftstellers James Joyce und als richtungsweisend für den modernen Roman.
Joyce beschreibt im Ulysses in 18 Episoden einen Tag – den 16. Juni 1904 – im Leben des Leopold Bloom, seines Zeichens Anzeigenakquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung. In Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus lässt er den Leser an den (Irr-)Gängen seines Protagonisten durch Dublin teilhaben.
Joyce schildert dabei nicht nur die äußeren Geschehnisse, sondern auch die Gedanken seiner Protagonisten mit allen ihren Assoziationen, Erinnerungsfetzen und Vorstellungen. Die Sprache wird dabei ungeordnet und bruchstückhaft verwendet, „wie es der Person gerade durch den Kopf geht“. Dieses Stilelement, der sogenannte „stream of consciousness“ (Bewusstseinsstrom) wird hier zum ersten Mal zentrales Gestaltungselement eines Romans.
Das vollständige Werk erschien erstmals 1922, in deutscher Sprache 1927.


Mittwoch, 22. Februar 2017

Samstag, 4. Februar 2017

Donnerstag, 2. Februar 2017

Donnerstag, 26. Januar 2017

Mittwoch, 11. Januar 2017

...eitel Sonnenschein

ES IST ALLES EITEL/Andreas Gryphius (1637)

1. Du siehst, wohin du siehst, nur eitelkeit auf erden. 
2. Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein; 
3. Wo ietzundt städte stehn, wird eine Wiese seyn, 
4. Auf der ein schäfers kind wird spielen mit den herden; 

5. Was itzundt prächtig blüth, sol bald zutreten werden; 
6. Was itzt so pocht und trotzt, ist morgen asch und bein; 
7. Nichts ist, das ewig sey, kein ertz, kein marmorstein. 
8. Jetzt lacht das glück uns an, bald donnern die beschwerden. 

9. Der hohen thaten ruhm muß wie ein traum vergehn. 
10. Soll denn das spiel der zeit, der leichte mensch bestehn? 
11. Ach, was ist alles diß, was wir vor köstlich achten, 

12. Als schlechte nichtigkeit, als schatten, staub und Wind, 
13. Als eine wiesen blum, die man nicht wieder find't! 
14. Noch wil, was ewig ist, kein einig mensch betrachten.